Die "Neue Automobil-Gesellschaft AG" war zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der bekanntesten Auto und Nutzfahrzeug-Produzenten mit Sitz in Berlin-Oberschöneweide. Nach wirtschaftlichen Schwierigkeiten fusionierte die NAG 1930 mit Büssing. 1901 begann sich der AEG-Gründer Emil Rathenau für den Automobil-bau zu interessieren und baute zusammen mit seinem Sohn in der mechanischen Werkstatt des AEG Kabelwerkes Oberspree unter dem Namen "Neue Automobil-Gesellschaft AG" Automobile. Schon bald entstanden Motoren, Luxus- und Lieferwagen und ab 1903 auch LKW und Omnibusse. Aus Kostengründen wurde NAG 1908 mit der AEG verschmolzen, die einzelnen Namen blieben aber bestehen. Im Jahr 1919 wurde gemeinsam mit Brennabor, Hansa und Hansa-LLoyd die Gemeinschaft Deutscher Automobilfabriken geschlossen, der sich auch bald die Hannoversche Waggonfabrik anschloss. 1929 wurde diese Verkaufs-gesellschaft allerdings wieder aufgelöst. Mitte 1927 übernahm N.A.G. die Marken Protos und die Siemens-Schuckert Automobile, wenig später auch Presto, die kurz zuvor Dux übernommen hatten. Der LKW-Bau wurde 1931 eingestellt und nur noch Autos gebaut. 1932 übernahm Büssing die Nutzkraftfahrzeugsparte, die als "Büssing-NAG“ noch bis 1949 weiterbestand. Die Dux-Presto-Werke wurden 1934 an die Auto-Union verkauft und so war die NAG als Automobilabteilung der AEG 1935 komplett zu Ende. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das NAG-Werk demontiert und zu einer Reparatur-Werkstatt für die Sowjets umgestaltet.